Geschichte

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Geschichte der Gemeinde Weihmichl

Auf eine lange Geschichte blickt die Gemeinde Weihmichl zurück. Funde aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit machen deutlich, dass dieser fruchtbare Landstrich am Südrand der Hallertau schon früh Siedler anlockte. Viele Altwege durchzogen das Gemeindegebiet. Ein alter „Römer-Weg“ in Neuhausen und eine befestigte „Römerstraße“ in Weihmichl legen noch heute Zeugnis davon ab. Die Trasse der heutigen Bundesstraße 299 war auch in vorgeschichtlicher und in römischer Zeit von großer Bedeutung als Verbindung zwischen dem Isartal und dem Donauraum von Kelheim bis Ingolstadt.
Nach dem Untergang des Römischen Reiches ließen sich bereits um 500 nach Christus jene Germanen nieder, die unserem Land den Namen gegeben haben: die Bajuwaren. Im 8. Jahrhundert erhielt das christianisierte Land eine feste kirchliche Organisation, vor allem auch die Bistumsgrenzen wurden festgelegt. Das Gemeindegebiet ist in dieser Hinsicht bis heute auf die Bischofsstadt Regensburg hin orientiert. Neuhausen gehörte seit 814 zum Kloster St. Emmeram in Regensburg, Weihmichl wurde 1256 als diesem Kloster zugehörig erklärt.

Auch von schweren Kriegs- und Pestzeiten war die Gemeinde Weihmichl nicht verschont geblieben. Besonders in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Kriegs, 1646/47 und 1648, wurden die Orte im heutigen Gemeindegebiet von Weihmichl arg in Mitleidenschaft gezogen. Beim Einfall der berühmt-berüchtigten Truppen der Schweden – in Wirklichkeit handelte es sich um einen bunt zusammengewürfelten Söldnerhaufen unter schwedischer Führung – waren viele Opfer und die Verwüstung weiter Teile der heutigen Gemeinde zu beklagen.

Den Grafen von Lodron verdanken die Neuhausener den Neubau beziehungsweise Umbau ihrer heute schmucken Barockkirche. Die aus dem 13./14. Jahrhundert stammende Wallfahrtskirche „Maria Himmelfahrt“ in Stollnried wird auch heute noch von einzelnen Pilgergruppen besucht.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Bayern schlossen sich 1972 die Altgemeinden Neuhausen und Stollnried zu einer Gemeinde „Neuhausen“ zusammen. Sechs Jahre später verschmolzen sich auf Wunsch ihrer Bürger die beiden Altgemeinden Weihmichl und Neuhausen zur heutigen Gemeinde Weihmichl zusammen.

Die Gemeinde Weihmichl zeigt vorwiegend landwirtschaftliche Struktur mit mittelbäuerlichem Charakter. Mittlere Handwerksbetriebe finden sich hier in erfreulich hoher Anzahl. Industrielle Betriebe konnten bisher nicht angesiedelt werden. Demzufolge findet sich in der Gemeinde Weihmichl eine verhältnismäßig hohe Zahl von Arbeitnehmern, die als Pendler im nahen Landshut, aber auch in München ihrer Beschäftigung nachgehen.

Auffallend in der Gemeinde Weihmichl ist die sehr positive Einstellung zum Sport. Neben den vielen sportlichen Aktivitäten der örtlichen Vereine fallen vor allem die beiden herrlichen Sportplätze in Weihmichl und Neuhausen ins Auge, die in den letzten Jahren fertiggestellt wurden. Um den schulsportlichen Anforderungen einerseits Rechnung zu tragen, um für den bedeutsamen Breitensport andererseits die Voraussetzungen zu schaffen und um dem kulturellen Wirken der verschiedenen Vereine und Gruppen räumliche Möglichkeiten anbieten zu können, wurde im Dezember 1984 die Mehrzweckhalle bei der Schule in Unterneuhausen ihrer Bestimmung übergeben. Die weitläufige Tennisanlage auf dem Sportgelände in Neuhausen bietet ein weiteres, stark genutztes Angebot im Breitensportbereich.

Nachdem die Gemeinde in den Jahren 1998 bis 2000 die Orte Oberneuhausen, Stollnried und Edenland kanalisiert hatte, wurde ein Gesamtanschlussgrad von über 90 Prozent erreicht. Damit befindet sich die Gemeinde Weihmichl im Spitzenfeld der 35 Landkreisgemeinden.

Gleichzeitig wurden in allen drei Dörfern die Ortsstraßen erneuert. Mit dem Bau von fast fünf Kilometern Geh- und Radwegen inner- und außerorts und der Installation von zwei Verkehrsampeln an der Bundesstraße 299 in Unterneuhausen und Weihmichl wurde die Verkehrssicherheit in den letzten Jahren erheblich gestärkt.

Ein besonderes Augenmerk legt die Gemeinde auf Bildungsmöglichkeiten: Der dreigruppige Kindergarten ist im „Haus der Begegnung“ in Weihmichl beheimatet.

Dieses ehemalige Schulhaus wurde in den letzten Jahren einer Gesamtsanierung unterzogen und erstrahlt jetzt im Glanz der historisch wertvollen Südfassade und einer beachtenswerten Symbiose von historischen und modernen Bauelementen. Die offizielle Eröffnung fand am 1. Juni 2001 im Beisein von Staatsminister Erwin Huber, dem Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, statt, der mit seiner Festansprache in Erinnerung bleibt.

Die Grundschule I ist im Schulgebäude in Unterneuhausen untergebracht. Eine gut besuchte „Gemeinde-, Pfarreien- und Schulbücherei“ ist seit September 2005 ebenfalls in das Schulgebäude umgezogen, nachdem die Teilhauptschule I leider aufgelöst wurde.

1996 wurde die „Kommunale Volkshochschule Weihmichl, jetzt VHS VG Furth“ ins Leben gerufen und genießt seither einen regen, ständig steigenden Zuspruch.
Die integrierte „Musikschule“ wird ebenfalls sehr gut angenommen.
Die seit 1997 eingeführten Neujahrskonzerte der Gemeinde in der Pfarrkirche St. Laurentius in Unterneuhausen erfreuen sich großer Beliebtheit und sind stets ausverkauft.

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